Farbwahrnehmung

Farbwirkung – wie Farben unser Leben beeinflussen

Farbe spielt eine große Rolle im Leben. Sie erfüllt dabei nicht nur dekorative oder gestalterische Zwecke, sondern hat auch praktische oder nützliche Funktionen. Doch was ist strenggenommen eigentlich Farbe?

Was ist Farbe?

Farbe ist genau betrachtet nur eine Sinneswahrnehmung. Ein Gegenstand reflektiert das Licht, welches durch das Auge aufgefangen wird. Rezeptoren im Auge senden Signale an unser Gehirn, welches einen subjektiven Farbeindruck vermittelt. Der Eindruck ist jedoch subjektiv, da viele Einflussfaktoren bei der Wahrnehmung und Interpretation der Farbe eine Rolle spielen:

 

  • Beeinflussung durch Erinnerungen
  • Kulturelle Einflüsse (Wussten Sie, dass Trauerkleidung in China weiß ist?)
  • Farbfehlsichtigkeiten (z. B. Rot- oder Grünschwäche oder Verfärbung der Linse)
  • Beleuchtung (Metamerie)

 

Diese Einflussfaktoren können manchmal auch zu Problemen führen, wenn man bedenkt, dass Farbe nicht nur eine dekorative Zwecke erfüllt, sondern auch z. B. signalgebend sein kann.

 

Natürlich soll Farbe häufig dekorative Zwecke erfüllen – aber auch hier gilt, dass die Ästhetik und das Gefallen im Auge des Betrachters liegen. Mit der farblichen Gestaltung lassen sich Stimmungen und Atmosphäre erzeugen, die das Wohlbefinden beeinflussen können. Gerade das Erzeugen von einer bestimmten Atmosphäre geht dann allerdings schon ein Stück weit über die normale dekorative Funktion hinaus.

Für den emotionalen Zweck eignen sich besonders gut abgestimmte Farben und Formen, die ein angenehmes Wohlfühlambiente bieten. Das wären beispielsweise helle Farbtöne und Pastellfarben.

Auch im therapeutischen Bereich spielen Farben eine große Rolle. Sie lösen Emotionen aus, die z. B. durch Erfahrungen miteinander verknüpft sind. In der Trauma Bewältigung soll im Rahmen der Farbtherapie mit bestimmten Farbimpulsen eine Erinnerung an das traumatische Erlebnis hervorgerufen werden um dieses bewältigen zu können.

Der vierte und vermutlich wichtigste Bereich ist heutzutage kaum noch wegzudenken. Stellen Sie sich einmal den Straßenverkehr ohne Fahrbahnmarkierungen und Ampeln vor – pures Chaos. Hier übernimmt die Farbe eine informative oder Signalfunktion. Gleichzeitig wird Farbe zur räumlichen Gliederung und als Orientierungshilfe benötigt. Im Rahmen des barrierefreien Bauens wird Farbe und die damit erzeugten Kontraste, immer wichtiger für z. B. sehbehinderte Menschen. Diese Liste ist sicher noch umfangreicher aber es wird deutlich, dass Farbe weit mehr ist, als nur ein Gestaltungsinstrument.

Farbe ist die einzige Möglichkeit, Gegenstände gleicher Struktur und Helligkeit optisch voneinander zu unterscheiden. Aber: Der Eindruck ist subjektiv, da viele Einflussfaktoren bei der Wahrnehmung eine Rolle spielen. So wird die Bedeutung von Farben durch eigene Erinnerungen beeinflusst. Kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle, zum Beispiel steht bei uns die Farbe Schwarz für Trauer und in China hat Weiß diese Bedeutung. Durch Farbfehlsichtigkeit wird die Wahrnehmung beeinflusst, z. B. Rot- oder Grünschwäche, Verfärbung der Linse. Und nicht zuletzt beeinflusst auch die Beleuchtung die Art wie Farbe wahrgenommen wird. Man spricht hier von Metamerie.

Wirkung und Funktion von Farbe

Farbe (bzw. Farbtöne) sollen häufig dekorative Zwecke erfüllen. Sie erzeugt Atmosphäre und Stimmung, was Emotionen auslöst und schließlich auch eine Form der Selbstdarstellung ist, je nachdem wie Farbe für diesen Zweck eingesetzt wird.

Aber auch für therapeutische Zwecke kann Farbe eingesetzt werden. Denn Farben haben Auswirkungen auf den seelischen Zustand und das Wohlbefinden. Zum Beispiel können Brillen mit farbigen Gläsern Stimmungen steuern.

Und zuletzt hat Farbe eine ganz klare Signalfunktion. Sie dient der räumlichen Gliederungen und kann Informationen vermitteln, wie z. B. Fahrbahnmarkierung, Signalfarben, Kontraste für sehbehinderte Menschen.

Bedeutung aus der Farblehre

Farben können verschiedenste Emotionen auslösen – sowohl positiv als auch negativ. Welche genau ist einerseits subjektiv aber andererseits auch kulturell verfestigt. Im Folgenden eine Übersicht in der Rubrik Farbpsychologie.